7. SonnenHöck vom 22. Oktober 2011

 

Unser 7. SonnenHöck - und die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel! Genau so soll es sein. Die paar wenigen Nebelfetzen vom Morgen hatten sich längst aufgelöst, als wir uns im Observatorium Zimmerwald trafen. Als alle Teilnehmer anwesend waren, fuhren wir ins benachbarte Niedermuhlern zum Sonnenturm Uecht. Heute stand nicht die visuelle Beobachtung im Zentrum, sondern es sollten die Möglichkeiten der digitalen Bildaquisition und Verarbeitung gezeigt werden. Aber ganz ohne visuellen Vergleich sollte der Nachmittag doch nicht vorüber gehen. Auf der Dachterrasse stand noch der fast 200-jährige originale Wolfsche Refraktor bereit, der einen Vergleichstest mit einem topmodernen Apochromaten der Referenzklasse über sich ergehen lassen musste. Immer wieder erstaunlich, wie gross die Differenz dieser zwei Instrumente ist. Teilweise wurde mit dem neuen Instrument fast die doppelte Fleckenzahl ermittelt. Aber dafür wurde ja der k-Faktor eingeführt...

Nach den zahlreichen Erklärungen, Vergleichen und Beobachtungen, gab es noch ein kleines Apéro und ein Gläschen Wein. Von irgendwo habe ich dann auch schon wieder den Spruch "Die Rudolf Wolf Gastronomen lassen grüssen" gehört. Aber das ist eine andere Geschichte!

Zurück in Zimmerwald präsentierte uns Thomas noch die neuesten Prognosen für das bevorstehende Maximum der Sonnenaktivität und das geplante Programm für das nächste Jahr.

Beim Vergleichen der Tagesprotokolle konnten wir anschliessend wieder ausgiebig über die Differenzen der einzelnen Beobachter mit den verschiedenen Instrumenten diskutieren. Übung braucht vor allem noch die korrekte Trennung einzelner Sonnenfleckengruppen. Immer wieder gab es da Anlass zur Diskussion, welche Flecken zu welchem Aktivitätsgebiet gehören. Dies eines der Themen, welche dann im Februar im Einführungskurs behandelt werden.

Zum Schluss präsentierte Patrick noch sein Ergebnis der "Non-Stop Beobachtung". Während 8 Stunden wurde alle 10 Minuten die ganze Sonnenscheibe in den drei Wellenlängen "Weisslicht", "Ca II K" und "H-Alpha" aufgenommen, die Bilder einzeln bearbeitet und zu einem Zeitrafferfilm zusammengestellt. Im H-Alpha Film konnte man sogar mehrere kleine Flares beobachten.

Hugo zeigte dann noch mehrere seiner hochaufgelösten Fotos einzelner Fleckengruppen welche er mit einem Videomodul von The Imaging Source machte. Die Ergebnisse lassen sich durchaus mit den Bildern der Profisternwarten vergleichen. Dies zeigt deutlich, welch hohes Niveau die "Amateurtechnik" heute erreicht hat.

 

der Sonnenturm Uecht und die Mitglieder der Praxisgruppe...

Martin - ganz und gar auf die zahlreichen Sonnenflecken konzentriert...

Peter - am beinahe 200-jährigen Wolfschen Refraktor...

Hugo beim Sonnenbaden...?

ein Gläschen Wein - na dann Prost...

Peter, unser Optik-Experte mit einem fehlerhaften Ca II K Filter vom Sonnenturm...